Hoffnungsträger im Nahost-Konflikt: Die drei Bibelgesellschaften im Heiligen Land
Die drei Bibelgesellschaften im Heiligen Land - die Bibelgesellschaft in den Palästinensergebieten, die Bibelgesellschaft in Israel und die Arabisch-Israelische Bibelgesellschaft - setzen ihre Arbeit unermüdlich fort, um gemeinsam Einheit in Getrenntes zu bringen, Hoffnung wo Verzweiflung herrscht, und Liebe, wo Leid ist.
Vor allem bitten die drei Bibelgesellschaften um Gebet:
Gebet für ein Ende des Krieges: Möge Gott eingreifen und Blutvergießen, Schmerz und Leid beenden.
Gebet für Heilung beider Völker, vor allem für die, die am meisten vom Krieg betroffen sind.
Gebet für die Teams der Bibelgesellschaften, dass sie ihre Arbeit mit Weisheit und Mut fortsetzen können.
Gebet für das Überleben der Kirchen in dieser Situation.
Gebet für Verantwortungsträger, dass Gott ihnen Weisheit und Mut schenkt, friedvolle Lösungen für beide Nationen zu finden.
Gebet für diejenigen, die Brücken bauen wollen inmitten des Chaos, um gemeinsam für Deeskalation zwischen jüdischen und palästinensischen Gemeinschaften einzutreten und beiden Nationen Frieden zu bringen
Gebet für die Kirchen weltweit, damit sie uns weiter im Gebet um Frieden begleiten.
Berichte aus der aktuellen Arbeit der drei Bibelgesellschaften
Nashat Filmon, Generalsekretär der Palästinensischen Bibelgesellschaft (PBS), berichtet, dass die beiden Niederlassungen der Bibelgesellschaft im Gazastreifen beschädigt wurden, die Zentrale bei einem Luftangriff völlig zerstört wurde. Bisher wurde keiner der acht Mitarbeiter verletzt; allerdings haben zwei ihre Privatwohnungen verloren. Nashat Filmon ergänzt: „Trotz der schwierigen Lage im Gazastreifen und Westjordanland führen wir unsere Arbeit fort und unterstützen die vom Konflikt Betroffenen, vor allem Christinnen und Christen. Wir sind aktiv an Hilfsmaßnahmen im Gazastreifen beteiligt. Auf Nachfrage der Kirchen stellen wir auch Hilfsgüter für Bedürftige zur Verfügung. Vor allem bieten wir in den sozialen Netzwerken geistliche und emotionale Unterstützung an.“
Gefangen im Konflikt – Christen im Gazastreifen
„Mit der Ausweitung des Krieges wird die Lage immer schlimmer. Auch einige Christinnen und Christen im Gazastreifen haben durch den Krieg ihr Leben verloren – und so viele ihr Zuhause. Kirchen sind für Vertriebene zu sicheren Zufluchtsorten im Chaos geworden“, führt Nashat Filmon aus. „Wir haben ein Krisenteam gebildet, das die Situation beobachtet und versucht, so viel Unterstützung zu bieten als irgend möglich. Wir stehen im täglichen Kontakt mit den Verantwortlichen der Kirchen im Gazastreifen. Wir werden weiterhin ein lebendiges Zeugnis und Teil des Leibes Christi und der Kirche sein. Wir sind sehr dankbar für Gebete und Unterstützung in jeder Hinsicht in dieser schweren Zeit.“
Auch die Bibelgesellschaft in Israel (BSI) ist aktiv und bietet humanitäre und geistliche Unterstützung, beispielsweise, indem sie biblische Schriften, aber auch notwendige Lebensmitteln zu denjenigen bringt, die unter dem Angriff der Hamas leiden und ihre Lieben, aber auch ihr Zuhause verloren haben. Victor Kalisher, der Leiter der Israelischen Bibelgesellschaft, erzählt: „Es ist uns wichtig, Zeugnis der Liebe Jesu zu sein und Gottes Wort auch in schlechten Zeiten zu teilen.“ So wirkt die Bibelgesellschaft bei Gebetstreffen mit und fördert die Gemeinschaft von Gläubigen ganz verschiedener Hintergründe. Victor Kalisher berichtet: „Gemeinsam mit jüdischen und arabischen Christen haben wir für beide Länder gebetet, für alle Entführten, für Frieden und für alle, die leiden. Wir haben um Weisheit und Führung für alle christlichen Leiter gebetet. Bitte schließen Sie sich unserem Gebet an!“ Neben Hilfsgütern verbreitet das Team der BSI Bibeln wie Taschenbibeln für Soldaten und junge Leute oder Kinderbibeln und Mitmachhefte für Kinder, die von den Kirchen in großer Zahl nachgefragt werden.
Schwierige Situation der arabisch-israelischen Christen
Die Arabisch-Israelische Bibelgesellschaft (AIBS) mit Sitz in Nazareth hat aufgrund ihrer Ausrichtung große Spannungen auszuhalten. Sie leidet mit den Israelis und mit den Palästinensern mit. Dina Katanacho, die Direktorin der Arabisch-Israelischen Bibelgesellschaft, weiß: „Ich stehe mit meinen beiden Kollegen, Viktor Kalisher und Nashat Filmon, im engen Kontakt. Wir haben Angebote für die Gemeinden, in denen wir tätig sind, gestartet. Wir möchten eine Gemeinschaft aus Friedensstiftern errichten. Als Christen dienen wir Jesus, dem König des Friedens - in jeder Situation.“
Videos zur Bibel mit Friedensliedern ermutigen Jugendliche, ihren Blick auf Gott zu richten. Postings in sozialen Netzwerken mit Klagepsalmen und Gebeten laden ein zum Gebet. Auf der Website gibt es Angebote für Kinder. In Kirchen und Schulen wird die Friedensbibel für Kinder „Der König des Friedens und seine jungen Freunde“ verteilt. Unterrichtseinheiten für Religionslehrer anhand dieser Friedensbibel werden vorbereitet, um den Kindern eine Kultur des Friedens und der Versöhnung nahezubringen. „Wir haben für Familien eine Zeitschrift mit dem Thema ‚Immanuel, Gott ist mit uns‘ herausgegeben. Sie soll Menschen ermutigen, dass Gott immer bei ihnen ist, auch in Zeiten des Krieges. Mit Kirchen und verschiedenen Gruppen wie beispielsweise Studierenden gibt es seelsorgerliche Treffen, das sog. ‚Magdalena-Projekt‘. Mit Schulkindern reden wir im Rahmen des Mobbing-Programms über Gewalt und Krieg bieten ihnen eine biblische Alternative.“