Ukraine - Ein Jahr nach Kriegsbeginn - Hundert-tausende Bibeln verbreitet

„Menschen brauchen neben praktischer Hilfe auch geistliche Unterstützung. Wir bringen Hoffnung zu Orten, wo Menschen leiden“, erzählt Anatoliy Raychynets, stellvertretender Generalsekretär der Ukrainischen Bibelgesellschaft.

Anatoly steht umringt von Menschen und verteilt Bibeln in der Ukraine

"Bitte schön! Möge Gott eure Herzen trösten! Dies ist das heilige Evangelium. Bitte lesen Sie es!“ Viele strecken ihre Hände aus um eine Bibel zu bekommen, wenn Anatoliy die Kisten mit Bibeln herausnimmt.

Er arbeitet vom Bibelzentrum in Kiew aus und bereist mit seinem Team das ganze Land. Trotz der schwierigen Umstände geht die Arbeit der Bibelgesellschaft weiter. Unermüdlich reisen die Mitarbeiter zusammen mit ehrenamtlichen Helfern im ganzen Land und helfen den Menschen vor Ort. Der Alltag ist vom Krieg bestimmt. 

Im Jahr 2022 wurden 102.380 Bibeln, 139.250 Neue Testamente sowie 99.030 Kinderbibeln verteilt. Außerdem wurden, wo nötig und möglich, Menschen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten, Wasser, Stromgeneratoren, Campingkochern und ähnlichem versorgt.

Anatoliy Raychynets sagt: „Mitten im Albtraum des Krieges gibt uns die Arbeit einen tieferen Sinn. Wir erfahren so große Nöte und gleichzeitig eine Offenheit gegenüber dem Wort Gottes. Die Menschen sehnen sich danach, mehr von Gott zu hören.

Die Bibeln müssen zu den Menschen!

 „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!  Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.“ (Philipper 4,6-7; LUT 2017) Diese Worte haben während des nun schon ein Jahr andauernden Krieges Rostyslav S., einem Mitarbeiter der Ukrainischen Bibelgesellschaft, der vom Bibelzentrum in Lwiw aus arbeitet und die Hilfseinsätze seiner Kollegen im ganzen Land organisiert, Kraft gegeben.

Er berichtet: „Jedes Mal, wenn wir zu den Frontlinien oder in die befreiten Gebiete fahren, gehen uns die Bibeln aus. Es gibt immer jemanden, den wir ohne Bibel zurücklassen müssen. Wir säen Samen in Form von Bibeln wie nie zuvor. Millionen von Menschen, die sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten, kommen mit dem Wort Gottes in Berührung.“

Ein Junge hält eine ukrainische Kinderbibel und ein batteriebetriebenes Licht in der Hand.

Viele Menschen bitten um eine Bibel, die zuvor kein Interesse daran hatten. Die Kinderbibeln sind sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen sehr gefragt. Denn die Kinderbibeln sind leichter zu lesen, wenn die Konzentration nachlässt.

Wie helfen?

Auf die Frage, wie Christinnen und Christen aus Österreich helfen können, antwortet Rostyslav spontan: „Bitte, betet für Frieden in der Ukraine, für die Opfer des Krieges, für die Christen, für die Bibelgesellschaft und für die vielen kirchlichen und ehrenamtlichen Helfer. Wir Gläubige wissen, dass alles buchstäblich von Gott abhängt. Alles liegt in seiner Hand. Als Bibelgesellschaft bitten wir um finanzielle Unterstützung, damit wir genügend Bibeln bereitstellen können. Der Bedarf übersteigt unsere Möglichkeiten. Wir sind gut mit allen Kirchen und christlichen Organisationen vernetzt. Wir müssen weiter viele Bibeln drucken und diese dann sinnvoll verteilen. Darüber hinaus braucht die Ukraine einfach vielfältige Hilfe: ein großes Land mit 40 Millionen Menschen wird zerstört. Es gibt viele Nöte im Land selbst, aber auch unter den Geflüchteten, die das Land verlassen haben. Jede noch so kleine praktische Hilfe macht einen Unterschied.“

Ein ukrainisches Mädchen in Daunenjacke und Mütze hält eine Kinderbibel zum Selbstgestalten in der Hand.

Hilfe für die Bibelgesellschaft in der Ukraine

Die Bibelgesellschaft in der Ukraine unterstützt in enger Zusammenarbeit mit allen Kirchen im Land die vom Krieg schwer betroffenen Menschen in der Ukraine, indem sie die biblische Botschaft und mit ihr Hoffnung und Zuversicht bringt. 

Mit Ihrer Hilfe verschenken Sie Bibeln, Neue Testamente und Kinderbibeln an die verzweifelten Menschen in der Ukraine – und an in Nachbarländer geflohene Ukrainer.