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5. Mose/Deuteronomium

zur Auswahl

Das 5. Buch Mose/ Deuteronomium ist eine Abschiedspredigt von Mose an das Volk Israel vor seinem Tod und bevor das Volk danach in das Verheißene Land einzieht. Das Buch beginnt damit, dass Moses Gottes Volk erzählt, wie sie bis zur Nähe des Jordan gekommen sind (d. h. eine Zusammenfassung der bisherigen Geschichte). Es geht weiter darum, den Bund Gottes mit seinem Volk zu erklären, einschließlich einer Erklärung des Gesetzes, sowie das Volk aufzufordern, diesen Bund und alles, was damit verbunden ist, zu erfüllen. Das Buch endet mit dem Tod Moses und der Zusicherung, dass Gott seine Verheißungen halten wird.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 2,5 Stunden
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–46; 5,1-33; 30,11–20; 32,48–52; 34,1–12

Genre

Theologische Geschichte und Gesetz

Inspirierende Zitate

„Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. Darum liebt ihn von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller Kraft. Behaltet die Gebote im Gedächtnis, die ich euch heute verkünde! Prägt sie euren Kindern ein und sagt sie euch immer wieder vor – zu Hause und auf Reisen, wenn ihr euch schlafen legt und wenn ihr erwacht. Bindet sie euch zur ständigen Erinnerung an den Arm und auf die Stirn. Schreibt sie auf die Türpfosten eurer Häuser und auf die Tore eurer Städte.“ ( 5. Mose/ Deuteronomium 6,4–9)

„Himmel und Erde sind meine Zeugen: Ich habe euch heute Segen und Fluch, Leben und Tod vor Augen gestellt. Wählt das Leben, damit ihr am Leben bleibt, ihr und eure Nachkommen! Liebt den Herrn, euren Gott! Gehorcht ihm und bleibt ihm treu! Denn davon hängt es ab, ob ihr auf die Dauer als Volk fortbesteht und in dem Land bleiben dürft, das der Herr euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.“ (5. Mose/ Deuteronomium 30,19–20)

Übersetzung aus Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Wie auch Josua und die Richter behandelt 5. Mose/ Deuteronomium die Notwendigkeit, die Kanaaniter aus dem Gelobten Land zu vertreiben. Wir halten das vielleicht für einen schwierigen Ansatz. Wie siehst du das? Was denkst du passiert hier und warum?

Über den Autor

Traditionell wurde Moses als Autor der ersten fünf Bücher der Bibel (Genesis bis Deuteronomium) angesehen, die im Judentum als Tora und im Christentum oft als Pentateuch bekannt sind.
Heute würden viele Bibelwissenschaftler argumentieren, dass Moses nicht der Autor des Pentateuchs war, sondern dass diese fünf Bücher über einen langen Zeitraum entstanden sind und aus mündlicher Überlieferung niedergeschrieben und herausgegeben wurden.

Zeitlicher Kontext

Nach 2. Könige 22,8 fand der Hohepriester Hilkija im Tempel das „Buch des Gesetzes“ und brachte es König Josiah. Die Reformen, die Josiah im Anschluss daran durchführte, deuten darauf hin, dass Hilkija das Buch 5. Mose / Deuteronomium fand. Dies würde bedeuten, dass ein Teil des Buches 5. Mose / Deuteronomium, wenn nicht gar das ganze Buch, bereits vor dem Exil in der Zeit von König Josiah (640-609 v.Chr.) existierte.

Da eines der Themen des Buches „Wähle das Leben!“ ist, verbirgt sich hinter 5. Mose /Deuteronomium vielleicht die Angst, dass die Menschen dies nicht tun würden – eine Angst, die am Ende des 2. Buches der Könige deutlich wurde, als die Menschen in Babylon ins Exil gingen.

Andere Bücher zu dieser Zeit:

Zu Teilen entstanden damals auch Exodus, Levitikus und Numeri.

Art des Buches

Deuteronomium teilt sich wie Exodus in zwei Kategorien:

- Theologische Geschichte (d.h. Geschichte, die erzählt wird, um zu lehren, was wir glauben, wie bzw. wer Gott ist). In 5. Mose/ Deuteronomium ist das Thema, dem Bund gerecht zu werden, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat.

- Gesetz, d.h. die Gabe der Gebote durch Gott, damit sein Volk seine Treue zum Bund durch das Befolgen der Gesetze zeigen konnte.

Aufbau des Buches

1,1–4,43: Moses erste Rede vor Gottes Volk, in der er sie daran erinnerte, wie sie dahin gekommen waren, wo sie nun waren
4,44–28,68: Moses zweite Rede, über den Bund
29,1–30,20: Moses dritte Rede, in der er Gottes Volk einlädt, das Leben zu wählen
31,1–34,12: Eine Auswahl von Textstellen, einschließlich der Ernennung Josuas und der Tod Moses

Weiterführend

Im Herzen des Buches 5. Mose/Deuteronomium liegt der Bund zwischen Gott und seinem Volk. Achte auf das Thema der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk: insbesondere darauf, was Gott verspricht, was er für sein Volk tun wird, und was Gott vom Volk im Gegenzug erwartet.
Eines der Hauptthemen des Buches 5. Mose/Deuteronomium (sowie Josua, Richter, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige) ist, dass Gott immer seine Verheißungen erfüllt.
Beachte, wie das Thema der Verheißungen Gottes das Buch durchzieht.
Denke nach über die Segensworte und Flüche, die du besonders in Kapitel 28 findest.

Bedeutung für mich

Christen ringen oft mit den Gesetzen der Tora. Paulus macht deutlich, dass das Gesetz uns nicht mehr im gleichen Ausmaß verpflichtet, wie es das Volk Israel verpflichtet hat und Juden bis heute verpflichtet. In Folge passiert es aber leicht, das Gesetz insgesamt als negativ anzusehen.
Denke beim Lesen über die Gesetze nach und darüber, welchen Sinn du im Kontext einer Beziehung zu Gott daraus ziehen kannst.

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?

- Welche Teile des Buches gefielen dir nicht oder bereiteten dir Schwierigkeiten?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Im Buch 5. Mose/Deuteronomium wird viel Wert auf soziale Gerechtigkeit gelegt. Was hat dich besonders beeindruckt, wenn die gegenseitige Fürsorge betont wird, für den/die Fremden, für die Tiere usw…? Was hat 5. Mose/Deuteronomium uns heute zu sagen?

- Ein unangenehmerer Teil des Buches ist die Erwartung, dass Gottes Volk die Kanaaniter aus dem Verheißenen Land vertreiben wird. Was denkst du über diese Erwartung? Glaubst du, Gott hat das befohlen? Wie sollen wir es heute verstehen?

- Mose ist die zentrale Figur in 5. Mose/Deuteronomium/. Was denkst du über ihn? Denke darüber nach, ob das Buch ihn mitfühlend dargestellt hat? Wenn du ihm eine Frage stellen würdest, was würdest du ihn fragen?

- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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