
Der Prohet Nahum
Nahum wendet sich nach dem Fall des Nordreichs Israel an das südliche Königreich Juda und prophezeit den Untergang des Assyrischen Reiches. Dieses Versprechen der Hoffnung sollte Juda ermutigen, angesichts der Tyrannei und Unterdrückung, die sie derzeit von Assyrien aus erlebten, durchzuhalten. Die Prophezeiungen scheinen an den König von Assyrien gerichtet zu sein, aber die eigentliche Zielgruppe ist Juda.
Zeitaufwand
Vollständige Lesezeit: ca. 8 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–15; 3,13–19
Genre
Prophezeiung
Inspirierende Zitate
Der HERR hat Geduld und wartet zu, doch er übersieht kein Unrecht; an Macht zum Strafen fehlt es ihm nicht! Im Toben des Sturmes schreitet er dahin; die Wolken sind der Staub, den seine Füße aufgewirbelt haben. (Nahum 1,3)
Doch für die Seinen ist der HERR voll Güte, eine sichere Zuflucht in Zeiten der Not. Er kennt alle, die bei ihm Schutz suchen. Durch eine gewaltige, reißende Flut fegt er die überhebliche Stadt von ihrem Platz. (Nahum 1,7-8a)
Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel
Herausforderung
Wie in vielen prophetischen Büchern stellt Nahum dar, wie zornig Gott sein kann und wie er seinen Zorn an der Menschheit auslässt, in diesem Fall auf die Feinde Judas. Am unangenehmsten ist, dass Gottes Zorn in 3,5 so beschrieben wird, dass er als Strafe die Nacktheit einer Frau fordert. Viele Menschen finden diese Formulierung tatsächlich sehr herausfordernd.
Über den Autor
Nahum, der Elkoschiter
Was wissen wir über die Autorenschaft?
Nichts – weder Nahum noch Elkosch werden an anderer Stelle in der Bibel erwähnt.
Zeitlicher Kontext
Der Inhalt von Nahum weist darauf hin, dass das Buch am Ende des siebten Jahrhunderts v.Chr. geschrieben wurde. Die Babylonier begannen um 626 v.Chr., das Assyrische Reich herauszufordern, hatten es erfolgreich erobert und 612 v.Chr. Ninive zerstört. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Buch Nahum irgendwann in dieser Zeit geschrieben wurde.
Wie fühlten sich die Menschen?
Nahum legt nahe, dass sich die Menschen in Juda verletzlich fühlten und Angst vor der Zukunft hatten. Gottes Zorn in dieser Prophezeiung, die sich gegen die Assyrer wegen all des Bösen richtete, das sie getan hatten, hätte dem Volk Gottes aber durchaus die Gewissheit geben können, dass es nicht allein war.
Andere Bücher zu dieser Zeit:
Zefanja und Habakuk
Art des Buches
Prophezeiung. Nahum hat die Form einer Reihe von Prophezeiungen, die den Zorn Gottes darstellen, der sich im weiteren Verlauf des Buches eindeutig gegen die Assyrer richtet.
Aufbau des Buches
1,1: Einleitung
1,2–8: Ein Lied, das Gottes Zorn darlegt
1,9–15: Eine Prophezeiung über die Vernichtung der Feinde Gottes und die Wiederherstellung des Volkes Gottes
2,1–3,19: Die zukünftige Zerstörung Assyriens
Weiterführend
Als weiterführend zu betrachten ist die Sprache, die in dieser Prophezeiung für Gottes Zorn verwendet wird. Sie wirkt mitunter sehr anschaulich, daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und zu bemerken, wie man sich dabei fühlt.
Denke an das Buch Jona, das ebenfalls eine Prophezeiung für Ninive vorsieht, aber die Möglichkeit zulässt, dass die Assyrer Buße tun werden. Denke während des Lesens über den Unterschied zwischen diesen beiden Büchern nach.
Bedeutung für mich
In diesem Buch geht es um die Zerstörung einer Stadt, die für den Propheten Nahum die Verkörperung des Bösen war. Wer würde heute für dich das Böse auf diese Weise verkörpern? Denke beim Lesen darüber nach! Könntest du deine Gefühle auf ähnliche oder unterschiedliche Weise ausdrücken?
Diskussionsanregung
- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Die Assyrer verkörperten für Nahum das Böse. Besprich, was deiner Meinung nach heute das Böse verkörpert. Würdest du dies in derselben oder einer anderen Sprache beschreiben?
- Die brutale Prophezeiung über die Zukunft Ninives entspringt Nahums Glauben an das Böse, das sein Volk darstellt. Hältst du es für angebracht, überhaupt auf diese Art und Weise über andere Menschen zu sprechen, wie Nahum es hier tut?
- In dieser Prophezeiung ist eine Vision der Hoffnung für die Zukunft Judas verwoben. Stell dir vor, jemand zu sein, der im siebten Jahrhundert v.Chr. in Juda lebte – hättest du dieser Vision Hoffnung bzw. Glauben geschenkt und warum?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?