Texttreue / Philologische Bibelübersetzungen
Das Anliegen von philologischen Übersetzung ist es, in gehobener, literarischer deutscher Sprache den Ursprungstext angemessen wiederzugeben – so wörtlich wie möglich, so frei wie nötig.
Zahlreiche deutsche Bibelübersetzungen fallen – bei allen Unterschieden im Detail – in die Kategorie der philologischen Bibelübersetzungen. Ihr Ziel ist es, den Bibeltext möglichst textgetreu zu übersetzen.
Sehr wörtlich übersetzt die Elberfelder Bibel, die auch weitgehend hebräische oder griechische Begriffe im Deutschen immer mit demselben Wort wiedergibt („konkordant“).
Auch die Zürcher Bibel gehört ebenso wie natürlich die Lutherbibel (letzte Revision 2017) und die Einheitsübersetzung (revidiert 2016) zu den philologischen Übersetzungen. Die drei letztgenannten sind zusätzlich als „kirchenamtliche Übersetzungen“ charakterisiert, handelt es sich doch um von Kirchen beauftragte und für die Verwendung in Gottesdienst, Seelsorge und Unterricht vorgesehene Bibelausgaben.
In die Reihe der philologischen Übersetzungen gehört die Bibel in gerechter Sprache, aber beispielsweise auch die jüdische Fassung des Alten Testaments von Buber-Rosenzweig.
Elberfelder Bibel
Die Elberfelder Bibel ist eine Übersetzung mit dem Ziel, den Urtext möglichst wörtlich wiederzugeben. Mehr Infos
Zürcher Bibel
Die Zürcher Bibel ist die offizielle Bibel der reformierten Kirche im Schweizer Kanton Zürich und geht auf die Arbeit Zwinglis zurück. Mehr Infos
Lutherbibel 2017
Die Lutherbibel ist der offizielle Text der evangelischen Kirche für Gottesdienst und Unterricht. Vom Typ her ist es eine philologische Übersetzung mit Ansätzen einer kommunikativen Übersetzung. Mehr Infos
Einheitsübersetzung 2016
Die Einheitsübersetzung ist die einheitliche Bibelübersetzung für Liturgie, Unterricht, Seelsorge, Spiritualität und private Lektüre der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum. Mehr Infos
Schlachter Bibel
Die Schlachter Bibel ist eine Übersetzung des Schweizer Predigers und Evangelisten Franz Eugen Schlachter nach den Urtexten in Anlehnung an die besten Übersetzungen seiner Zeit (Martin Luther, die ältere Zürcher Bibel (1817) und die ältere Elberfelder Bibel (1885)). Im Jahr 2003 gab die Genfer Bibelgesellschaft eine sprachlich modernisierte Ausgabe mit dem Titel „Schlachter 2000“ heraus, die im Neuen Testament Anpassungen nach dem Textus Receptus enthält. Mehr Infos
Bibel in gerechter Sprache
Die Bibel in gerechter Sprache ist eine Übersetzung, die vorrangig um geschlechtergerechte Sprache und Darstellung bemüht ist. Weitere Anliegen waren, dem Judentum gegenüber gerecht und sozialgeschichtlich korrekt zu übersetzen. Mehr Infos
Übersetzung von Albrecht
(Neues Testament, Erstausgabe 1920, Psalmen 1927, aktuelle Ausgabe 1999)
Der Bibeltext wird in dieser Ausgabe zuverlässig und mit viel Gespür wiedergegeben und lässt sich trotz großer Genauigkeit flüssig lesen. Zahlreiche Erklärungen und Verweisstellen finden sich in den Fußnoten.
Übersetzung von Bruns
(Altes Testament und Neues Testament, ohne Spätschriften 2005; Erstausgabe Neues Testament 1957;, revidierte Ausgabeneugestaltete Ausgabe 1993: „Die Bibel mit Erklärungen“)
Eine wörtliche Übersetzung in manchmal durchbrochener traditioneller Bibelsprache, die durch in Klammern beigefügte Erklärungen leicht verständlich ist. Die Anmerkungen zu den einzelnen Abschnitten sind jedoch mehr erbaulich als informativ, mitunter auch fehlerhaft.
Übersetzung von Menge
(Erstausgabe 1923, aktuelle Ausgabe 1994)
Eine gut verständliche philologische Übersetzung mit zahlreichen Erklärungen in Klammern und Fußnoten. Als Besonderheit besitzt diese Übersetzung ein mehrstufiges Überschriftensystem mit dem Charakter einer Inhaltsangabe. Die Ausgabe eignet sich vor allem für Leser mit hohen Ansprüchen, die sich von der Fülle von Erklärungen nicht abschrecken lassen.
Mülheimer Übersetzung
(Neues Testament, Erstübersetzung 1914, 1988 neu durchgesehen)
Eine solide Übersetzung mit erbaulich-konservativer Auslegung in einfacher und klarer Sprache. Die ausführliche historische und bibeltheologische Kommentierung in den Fußnoten geht z. T. auch auf aktuelle Probleme ein.